Mit dem Rückzug des norwegischen Eishockeyverbandes im Rennen um die Austragungsrechte für die IHHF Weltmeisterschaft 2027 bleibt für den DEB nur noch ein Konkurrent, nämlich der kasachische Eishockeyverband, welcher das größte Turnier der Welt im internationalen Eishockey bisher noch nie austragen durfte. Sollte der DEB hingegen den Zuspruch für die Austragung erhalten, wäre es seit der ersten Weltmeisterschaft 1920 in Belgien bereits das zehnte Mal, dass das prestigereiche Turnier in Deutschland ausgetragen werden würde. Die Gastgebernation wird im Mai dieses Jahres beim jährlichen Kongress des Welteishockeyverbandes IHHF gewählt.

Zu wenig finanzielle Unterstützung als Hauptgrund für Rückzug

Der norwegische Eishockeyverband „NIHF“ setzte große Hoffnungen auf eine mögliche Austragung der WM 2027 im eigenen Land, denn laut Verbandspräsident Tage Pettersen wäre es das größte Wintersportevent in Norwegen seit den Olympischen Winterspielen 1994 gewesen. Daher kam es umso überraschender, als der Verband seinen Rückzug im Prozess um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2027 bekannt gab.

Der Hauptgrund für den Rückzug sei die fehlende finanzielle Unterstützung seitens des norwegischen Kultur- und Gleichstellungsministeriums, welches in dem skandinavischen Land für den Bereich Sport zuständig ist. Ein Antrag des NIHF für finanzielle Mittel zur Austragung in Baerum und Trondheim wurde abgelehnt. Es wäre die erste Ausrichtung der IHHF Weltmeisterschaft in Norwegen seit 1999 gewesen. Die Enttäuschung im norwegischen Eishockeyverband ist zwar groß, jedoch wird bereits an der Bewerbung zur Ausrichtung der WM 2028 gearbeitet.

DEB hofft auf erste WM-Ausrichtung seit 2017

Sollte sich die Bewerbung des DEB gegen die des kasachischen Eishockeyverbandes durchsetzen, dann wird es, ausgehend vom Jahr 2027, die erste Eishockey-Weltmeisterschaft in Deutschland seit zehn Jahren sein. Dafür hat der Deutsche Eishockey-Bund e.V., kurz DEB, fristgerecht zum 10. Januar 2023 alle für die Bewerbung nötigen Unterlagen bei der IHHF in Zürich abgegeben.

Der Weltverband gibt für die Ausrichtung zwei Arenen als Vorgabe vor, welche dann beim IHHF Kongress im Frühjahr bestimmt werden. Dabei hat der DEB jedoch im Vorhinein bereits vier mögliche Spielstätten (Düsseldorf, Köln, Mannheim und München) benannt, aus denen die Delegierten des IHHF dann beim Kongress die finalen zwei Austragungsarenen bestimmen werden. Bereits im ersten Quartal des aktuellen Jahres wird es zum konkreten Austausch zwischen dem DEB und der IHHF, in Form von einem Besuch der möglichen Austragungsorte seitens der IHHF sowie einer Präsentation vor dem Weltverband in Zürich seitens des DEB, kommen.

Dass die WM-Ausrichtung fördernd für den deutschen Eishockey wäre, steht außer Frage. Der DEB-Präsident Dr. Peter Merten bezeichnet einen potenziellen Zuschlag im Rennen um die Austragungsrechte für die WM 2027 sogar als „starkes Signal für […] die Weiterentwicklung des deutschen Eishockeys“. Weiterhin sieht auch der Generalsekretär des deutschen Eishockeyverbandes, Claus Gröbner, die WM-Ausrichtung als „große Chance“ für den Eishockeysport in Deutschland.

 


Buffalo Sabres - Ottawa Senators
Tampa Bay Lightning - Boston Bruins