Vom 29. April bis zum 05. Mai wurde im englischen Nottingham die Weltmeisterschaft der zweithöchsten Spielklasse der IHHF, der Division I A, ausgetragen und nun stehen auch die beiden Aufsteiger in die Top-Division fest. In der Division I A gibt es lediglich eine Gruppe, bestehend aus sechs Nationen, wobei auch nur Spiele innerhalb der Gruppe gespielt werden und es keine K.O. Phase gibt. Aufsteiger in die Top-Division sind dabei die zwei Mannschaften mit den meisten Punkten nach den fünf Gruppenspielen. Für Nachschub in der Division I A sorgt jährlich der Absteiger aus der Top-Division sowie die bestplatzierte Mannschaft der Division I B.

Comeback nach nur einem Jahr

Die Eishockeynationalmannschaft Großbritanniens hat eine interessante Geschichte hinter sich, denn während die Briten von Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts jedes Jahr in der Top-Division teilnahmen und sich 1936 sogar zum Weltmeister krönen konnten, waren es seitdem schwierige Jahre für „Team GB“. Denn auf die glorreiche Zeit des britischen Eishockeys folgten zahlreiche Serien von Auftritten in den niedrigeren Spielklassen, gelegentlich unterbrochen von vereinzelten Aufstiegen in die Top-Division, welche allerdings zumeist gleich von der Relegation in die Division I gefolgt waren. 2019 konnte dann das Eis endlich gebrochen werden und die Briten schafften nach unglaublichen 18 Jahren in der Division I den langersehnten Aufstieg in die höchste Spielklasse der internationalen Eishockeyföderation, der IHHF. Bei der letztjährigen Weltmeisterschaft in Finnland musste die britische Mannschaft dann nach drei aufeinanderfolgenden Jahren in der Top-Division erneut in die Division I.

Vom langjährigen Kapitän Jonathan Phillips aufs Eis geführt traten die Briten dann in diesem Jahr in der Division I A an, und zwar vor heimischen Publikum in Nottingham. Die „Motorpoint Arena“ sah eine nahezu perfekte Leistung der Gastgebernation, denn lediglich gegen den zweiten Aufsteiger Polen konnte man nicht in regulärer Spielzeit gewinnen, sondern musste in die Verlängerung gehen, welche die Schützlinge von Nationaltrainer Peter Russell allerdings knapp für sich entscheiden konnten. Sowohl beim fulminanten 5:4 Sieg in der Verlängerung gegen Polen, als auch beim letzten Spiel gegen Italien, welches die Briten mit 5:3 gewannen, waren über 5.000 Zuschauer in der Halle. Weiterhin gab es zum Auftakt ein 4:0 Sieg gegen Südkorea und im dritten Spiel gegen Litauen einen ebenfalls souveränen 7:0 Sieg.

Polen erstmalig seit 2002 wieder in der Top-Division

Während die Gastgeber bei der WM der Division I A ohne Probleme den Aufstieg klarmachen konnte, zeigte auch die polnische Mannschaft keinerlei Probleme. Mit zwei 7:0 Siegen gegen Litauen und Südkorea, sowie einem 6:2 Sieg gegen Rumänien und einem 4:2 Sieg gegen Italien sicherte sich die Mannschaft von Nationaltrainer Róbert Kaláber den Aufstieg in die höchste Spielklasse, wodurch es für die Polen im nächsten Jahr bei der Weltmeisterschaft 2024 in Prag gegen die 15 besten Eishockeynationen der Welt geht. Ähnlich wie die Briten waren auch die Polen lange Zeit in der Division I verweilt, nämlich ganze 19 Jahre. Nun geht es zum ersten Mal seit 2002 wieder zur Weltelite, wo die polnische Mannschaft versuchen wird, die Klasse zu halten. Der Klassenerhalt nach dem Aufstieg gehört nicht gerade zu den Stärken der Polen, denn zum letzten Mal gelang dies nach dem Aufstieg 1973, woraufhin fünf Fälle folgten, bei denen auf einen Aufstieg direkt die Relegation zurück in die Division I folgte.