Bei den World Juniors 2024 treffen sich vom 26. Dezember 2023 bis zum 05. Januar 2024 im schwedischen Göteborg die besten Jugendtalente im Eishockey und ermitteln den U20-Weltmeister. Das jährlich stattfindende Turnier ist das Gipfeltreffen der Toptalente und für viele junge Spieler das Sprungbrett in die A-Nationalmannschaften oder sogar in die nordamerikanische Profiliga “NHL”. Schweden trägt die World Juniors zum siebten Mal aus, während Kanada als amtierender Weltmeister anreist. Das “Mutterland des Eishockeys” ist mit 20 Goldmedaillen auch der Rekordweltmeister.
Hattrick für Kanada oder schlägt die USA zurück?
Während bei der Weltmeisterschaft der Herren die europäischen Nationen mittlerweile die beiden nordamerikanischen Eishockey-Giganten eingeholt haben, sind die Machtverhältnisse in der U20-Jugendkategorie noch klar festgelegt. Nichts geht über die Kanadier und die US-Amerikaner, bis auf die Finnen, denn ihnen gelang der Titelgewinn öfter als keiner anderen europäischen Nation. Ganze fünf Mal krönten sich die finnischen Junioren bereits zum Junioren-Weltmeister und sind damit gleichauf mit der USA. Seit 2010 gelang nur drei europäischen Nationen der Titelgewinn, nämlich Schweden, Finnland und Russland. Letzteres Russland ist seit dem Angriffskrieg in der Ukraine von der internationalen Eishockeyföderation “IIHF” gesperrt. Das letzte Mal wurden die beiden Favoriten aus Nordamerika im Jahr 2019 entthront, als Finnland vor kanadischer Kulisse gegen die Gastgeber bereits im Viertelfinale triumphieren konnte. Im Finale warteten dann die USA auf die finnischen Junioren, welche sie knapp mit 3:2 schlagen konnten und sich damit den fünften Junioren-Weltmeistertitel sichern konnten.
Bei den World Juniors 2024 stellt sich die Frage, ob die kanadischen Junioren zum dritten Mal in Turniergeschichte den Titelhattrick komplettieren können oder ob die USA zurückschlagen kann und sich den sechsten WM-Titel holen kann. Auch die finnische Mannschaft ist in Anbetracht ihrer Leistungen in der jüngsten Vergangenheit nicht zu unterschätzen. Weiterhin sollte auch ein Auge auf die Gastgeber aus Schweden im Kampf um die Medaillen geworfen werden, denn der Titelerfolg 2012 machte die schwedischen Junioren hungrig auf mehr. Seitdem holte die schwedische Mannschaft drei Silber- und zwei Bronzemedaillen, nun soll aber nach über zehn Jahren wieder Gold her.
Folgen die DEB-Junioren dem Beispiel der A-Nationalmannschaft?
Eishockey-Deutschland findet sich momentan im wohl größten Aufschwung, den es je gab. Dafür sorgte die Männer-Nationalmannschaft bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland, wo die DEB-Männer sensationell ins Finale einzogen und am Ende die Silbermedaille nach Hause brachten. Es war der erste deutsche Medaillengewinn bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft seit 70 Jahren und dementsprechend fielen auch die Feierlichkeiten aus. Nun hofft man in Deutschland darauf, dass der Funken auf die Junioren überspringt, welche in der U20-Kategorie bisher noch nie das Halbfinale erreichten.
Ob es in diesem Jahr endlich mit dem Halbfinaleinzug klappt, bleibt abzuwarten, zumal die Mannschaft von Tobias Abstreiter keine signifikanten Neuzugänge im Vergleich zu den letztjährigen World Juniors verzeichnen konnte, wo im Viertelfinale Schluss war. Allerdings befinden sich im deutschen Kader einige Talente, denen der Sprung in die NHL bevorsteht. Am nächsten dran an der besten Eishockeyliga der Welt ist wohl der 19-jährige Stürmer Julian Lutz. Ausgebildet beim EV Ravensburg, wurde Lutz zwar im NHL-Draft bereits von einem Team ausgewählt, allerdings noch nicht unter Vertrag genommen. Das bedeutet, dass die Rechte für den linken Flügelstürmer bei den Arizona Coyotes, welche ihn in der zweiten Runde des NHL-Draft 2022 ausgewählt hatten, liegen. Die Rechte liegen somit zwar bei der NHL-Franchise, allerdings spielt Lutz momentan in der “WHL” bei den Green Bay Gamblers, in der Hoffnung, auf sich aufmerksam zu machen und sich einen Vertrag in der NHL bei den Coyotes zu erspielen.
Harte Brocken in der deutschen Gruppe
Den DEB-Junioren steht bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2024 eine harten Gruppenphase bevor. Für die Schützlinge von Tobias Abstreiter scheint alles andere als der vierte Platz in der Gruppe unabdingbar, denn mit Top-Nationen wie Kanada, Finnland oder Schweden kann Deutschland noch nicht mithalten. Daher wird es vermutlich im direkten Duell gegen Lettland um den letzten Viertelfinalplatz in der Gruppe A gehen. Dieser ist jedoch gleichzeitig verbunden mit dem härtesten Gegner im Viertelfinale. Sollte den deutschen Junioren eine bessere Gruppenplatzierung gelingen, würde dies die Chancen auf den ersten Halbfinaleinzug jemals um einiges erhöhen.
27. Dezember 2023, 14:30 Uhr: Finnland – Deutschland
28. Dezember 2023, 19:30 Uhr: Deutschland – Schweden
30. Dezember 2023, 19:30 Uhr: Deutschland – Lettland
31. Dezember 2023, 19:30 Uhr: Kanada – Deutschland
Deutscher Kader
Tor:
1. Matthias Bittner (Krefeld Pinguine)
29. Philipp Dietl (Straubing Tigers)
30. Simon Wolf (Red Bull Hockey Juniors)
Abwehr:
3. Lua Niehus (Löwen Frankfurt)
4. Phillip Sinn (Red Bull Salzburg)
5. Paul Mayer (Adler Mannheim)
6. Michael Reich (EV Landshut)
7. Samuel Schindler (ERC Ingolstadt)
9. Fabian Nifosi (ESV Kaufbeuren)
22. Jakob Weber (EHC Red Bull München)
23. Leo Hafenrichter (EC Bad Nauheim)
27. Niklas Hübner (ERC Ingolstadt)
28. Norwin Panocha (Chicoutimi Saguenéens)
Angriff:
8. Julian Lutz (Green Bay Gamblers)
10. Maksim Anton (Moskitos Essen)
11. Eric Hördler (Eisbären Berlin)
12. Vadim Schreiner (Red Bull Hockey Juniors)
13. Veit Oswald (EHC Red Bull München)
14. Kevin Bicker (Löwen Frankfurt)
16. Ralf Rollinger (ERC Ingolstadt)
17. Daniel Assavolyuk (Red Bull Hockey Juniors)
18. Luca Hauf (Seattle Thunderbirds)
19. Julius Sumpf (Moncton Wild Cats)
20. Linus Brandl (Straubing Tigers)
21. Leon Sivic (ESV Kaufbeuren)
24. Roman Kechter (Nürnberg Ice Tigers)
25. Lennard Nieleck (Iserlohn Roosters)
26. Moritz Elias (Augsburger Panther)

Sports journalist
max@sportnyhet.com
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