Nach vier aufregenden und teils nervenaufreibenden Viertelfinalpartien stehen nun die vier Halbfinalisten fest, die sich alle die Chance auf eine WM-Medaille erarbeitet haben. Leider ist Deutschland nicht unter den besten Vier der Eishockey-Weltmeisterschaft 2024 und kann somit nicht den sensationellen Silbererfolg vom Vorjahr wiederholen. Am 25. Mai kommt es in der tschechischen Hauptstadt Prag zu den beiden Halbfinalduellen zwischen Schweden und der Tschechischen Republik, sowie zwischen Kanada und der Schweiz 

Schweiz siegt gegen den amtierenden Vizeweltmeister Deutschland 

Die Schweizer Nationalmannschaft hat dem DEB-Team einen Strich durch die Rechnung gemacht und ist mit einem 3:1 Sieg in das Halbfinale der WM 2024 eingezogen. Die DEB-Männer gingen als amtierende Vizeweltmeister in das Turnier, dementsprechend hoch waren die Erwartungen an die Schützlinge von Bundestrainer Harold Kreis, welche leider nicht erfüllt werden konnten. Dennoch ist die deutsche Nationalmannschaft auf einem guten Weg, ein ständiger Viertelfinalteilnehmer zu werden und sich der Topgruppe anzuschließen. Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft erreichte die DEB-Auswahl das fünfte Viertelfinale in Folge. 

Im ersten Drittel überrollte die Schweiz die deutsche Mannschaft und ließ zum einen in der Defensive kaum gefährliche Torchancen für das DEB-Team zu, zum anderen zeigten die “Eidgenossen” aber auch in der Offensive ihre Qualität und führten nach den ersten 20 Spielminuten verdient mit 2:0. Mit einem präzisen Schuss in den Winkel ließ Christoph Bertschy bereits in der achten Minute dem DEB-Goalie Philipp Grubauer keine Chance und brachte die Schweiz in Führung. Diese baute NHL-Star Nico Hischier dann etwa zehn Minuten später auf 2:0 aus. Das zweite Drittel sollte jedoch nach der überzeugenden Leistung der Schweizer im ersten Spielabschnitt der deutschen Mannschaft gehören. Zunächst parierte Grubauer im deutschen Tor gleich zu Beginn des zweiten Drittels stark und verhinderte die frühzeitige Entscheidung, ehe Dominik Kahun nach Zuspiel von Wojciech Stachowiak im Powerplay den Anschlusstreffer in der 32. Spielminute erzielen konnte. Von dort an änderte sich die Spielrichtung und der Schweizer Goalie Leonardo Genoni war immer mehr gefordert. Kurz vor der letzten Drittelpause erzielte Dominik Kahun beinahe den Ausgleich, traf jedoch nur den Pfosten. Das Schlussdrittel war dann noch einmal ein wahrer Kampf um den Sieg, da beide Mannschaften sowohl offensiv als auch defensiv alles gaben, um am Ende im Halbfinale zu stehen. Zwei Minuten vor Spielende erzielte Lukas Reichel beinahe den Ausgleich, scheiterte allerdings an Genoni, woraufhin Bertschy den Schlusspunkt setzte und in das leere deutsche Tor einschieben konnte. Damit stand es am Ende 3:1 für die Schweiz. 

Kanada wird Favoritenrolle gerecht 

Der Rekordweltmeister Kanada ging, wie eigentlich jedes Jahr, als Topfavorit auf den Titelgewinn in die WM 2024 und wurde dieser Rolle in der Viertelfinalbegegnung gegen die Slowakei auch gerecht. Mit 6: 3 fertigten die Kanadier die Slowaken ab und zogen mit einem zu keiner Zeit gefährdeten Sieg in das Halbfinale ein. Beim amtierenden Weltmeister war NHL-Stürmer Nick Paul der beste Mann mit zwei Toren und einem Assist. Insgesamt erzielten fünf verschiedene Spieler einen Treffer bei der kanadischen Nationalmannschaft, welche nun hofft, das erste Mal seit 2015 und 2016 wieder den Weltmeistertitel erfolgreich zu verteidigen. 

Schweden gewinnt skandinavischen Krimi 

Das wohl spannendste Viertelfinale zwischen Schweden und Finnland konnte in der regulären Spielzeit nicht entschieden werden, sodass erst in der Verlängerung der Halbfinalist feststand. Ausgehend vom 1:1 Spielstand nach der regulären Spielzeit würde man davon ausgehen, dass es ein eher defensivorientiertes Spiel war, allerdings gab es durchaus viele Offensivaktionen auf beiden Seiten. Zeugnis dafür ist das Schussverhältnis von 35-20 für Schweden, an welchem man auch gleich den besten Mann der Partie auf finnischer Seite erkennen kann, nämlich Goalie Emil Larmi. Der 27-jährige lieferte eine überragende Leistung und parierte 33 der 35 schwedischen Schüsse auf sein Tor. In der Verlängerung sorgte der NHL-Star Joel Eriksson Ek mit seinem Treffer für die Entscheidung und bescherte den Schweden den ersten Halbfinaleinzug seit den beiden Weltmeistertiteln 2017 und 2018. Nun trifft die “Tre Konor” im Halbfinale auf den tschechischen Gastgeber, der vor einer packenden Heimkulisse spielen wird, die es den Schweden schwer machen wird, den Finaleinzug klarzumachen. 

Tschechen träumen weiter vom Titel bei der Heim-WM 

Für die Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft 2024 geht die Reise weiter, denn die Tschechen konnten sich im Viertelfinale gegen die USA knapp mit 1:0 durchsetzen und damit den Halbfinaleinzug perfekt machen. Ähnlich wie beim skandinavischen Duell brillierte auch beim Viertelfinale zwischen der Tschechischen Republik und den USA ein Torhüter, nämlich der tschechische Goalie Lukas Dostal. Das 23-jährige Torwarttalent von den Anaheim Ducks befindet sich in seiner zweiten NHL-Saison und macht mit einer “Save-Percentage” von über 90% auf sich aufmerksam. Gegen die offensiv starken US-Amerikaner konnte Dostal unglaubliche 36 Paraden verzeichnen und somit ein wesentlicher Faktor für den tschechischen Sieg sein. Den Siegtreffer der tschechischen Mannschaft erzielte Pavel Zacha im zweiten Drittel. 

Viertelfinalergebnisse 

Schweden – Finnland 2:1 n.V.
USA – Tschechische Republik 0:1
Kanada – Slowakei 6: 3
Schweiz – Deutschland 3:1