Im Finale der Junioren-Weltmeisterschaft 2024 setzten sich die US-amerikanischen Junioren gegen die Gastgeber Schweden mit 6:2 durch und sicherten sich damit ihren insgesamt sechsten WM-Titel. Es ist die Rückkehr der USA an die Weltspitze der U20-Jugendkategorie, womit die Amerikaner bei den kommenden World Juniors 2025 bei ihren ewigen Rivalen Kanada als amtierender Weltmeister anreisen werden. Die Bronzemedaille sicherte sich die tschechische Republik vor Finnland, womit die beiden verbliebenen skandinavischen Nationen bei der Junioren-WM 2024 leer ausgingen.
Nach zwei Jahren wieder Gold für die USA
Zwei Jahre musste sich die sonst so dominante US-amerikanische U20-Nationalmannschaft gedulden, ehe sie sich wieder zum Weltmeister küren konnte. Das lag historisch gesehen besonders an dem anderen Eishockeygiganten aus Nordamerika, nämlich dem Rekordweltmeister Kanada. Während das “Mutterland des Eishockeys” bei der vorherigen Ausgabe der Junioren-WM im Halbfinale triumphierte und damit die USA an dem Titelerfolg hinderte, scheiterte das “Team USA” im Vorjahr bereits im Viertelfinale gegen die Tschechische Republik. Besonders mit einer europäischen Nation liefern sich die Vereinigten Staaten seit Jahren ein Kopf-an-Kopf Rennen um den zweiten Platz im Medaillenspiegel. Nun steht die USA mit sechs Weltmeistertiteln alleine auf dem zweiten Platz, allerdings immer noch 14 Goldmedaillen hinter Kanada.
Eiskalte US-Amerikaner unbeeindruckt von Kulisse
Unbeeindruckt von der unglaublichen Kulisse im “Scandinavium” ergriffen die US-amerikanischen Junioren in der 17. Spielminute die Führung in einem ansonsten intensiven ersten Drittel. Auf die über 11.000 Zuschauer in der Göteborger Halle warteten zwei fulminante Spielabschnitte, welche über den Weltmeistertitel entscheiden.
Den besseren Start in das zweite Drittel erwischten die schwedischen Gastgeber, welche durch den Treffer von Otto Stenberg ausglichen. Es folgte ein US-amerikanischer Doppelschlag durch den 19-jährigen Stürmer der Michigan State University, Isaac Howard. Getragen von der tatkräftigen Unterstützung der heimischen Fans glich der beste Schwede Lekkerimaki das Spiel im Zuge einer Überzahlsituation aus.
Motiviert von dem potenziellen WM-Gold im eigenen Land starteten die schwedischen Junioren mit viel Selbstvertrauen in den alles entscheidenden Spielabschnitt, welches jedoch nach einer Minute durch den Treffer von Buium für die USA gedämmt wurde. Der Treffer vom kürzlich gedrafteten NHL-Stürmer Ryan Leonard zum 5:2 besiegelte etwa vier Minuten vor Spielende den Triumph der USA. Für Schweden kam es noch schlimmer, denn auf ein leeres Tor netzte McGroarty gerade einmal 38 Sekunden nach Leonards Treffer ein und stellte den Endstand von 6:2 her. Nach dem Ertönen der Schlusssirene waren auf dem Göteborger Eis Freude und Trauer nah beieinander, denn während die US-amerikanischen Junioren ihren Titelgewinn zelebrierten, war es ein erschütterndes Ende einer ansonsten fantastischen Heim-WM für Schweden.
Zweite Medaille in Folge für die Tschechische Republik
Letztes Jahr Silber, dieses Jahr Bronze. Diese Ausbeute für die tschechische U20-Nationalmannschaft lässt sich sehen. Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Gastgeber Schweden im Halbfinale konnten sich die tschechischen Junioren zumindest die Bronzemedaille bei den World Juniors 2024 in Göteborg sichern. Währenddessen ist es für den fünfmaligen Weltmeister Finnland das zweite Turnier in Folge ohne Medaille, womit bei der diesjährigen WM außerdem keine skandinavische Nation Medaillenerfolg hatte.
Ein guter Start durch Treffer von Kumpulainen (7’) und Nyman (8’) sorgte für eine frühe Führung der finnischen Mannschaft. Nach einer Zeitstrafe gegen den finnischen Verteidiger Pieniniemi nutzten die tschechischen Junioren die erste Überzahlsituation der Partie, um den Anschlusstreffer zu erzielen.
Das zweite Drittel verlief fulminant und bot den knapp 10.000 Zuschauern im “Scandinavium” fünf Tore, drei auf finnischer- und zweite Treffer auf tschechischer Seite. Den Start machte Stancl im ersten tschechischen Power Play, ehe Konsta Helenius die Finnen wieder in Führung brachte (29’). Daraufhin erzielte Hameenaho einen Doppelpack für Finnland, wobei der zweite Treffer im Power Play nach einer unnötigen Zeitstrafe gegen den vorherigen tschechischen Torschützen Stancl fiel. 55 Sekunden vor Schluss im zweiten Spielabschnitt verkürzte die Tschechische Republik noch auf 3:5 durch Ondrej Becher.
Was im Schlussdrittel geschah, erwartete so wohl keiner. Fünf Tore erzielten die Tschechen im letzten Drittel, und zwar ohne Antwort der finnischen Junioren. Damit drehte die tschechische Mannschaft einen 3:5 Rückstand innerhalb eines Drittels zum Endstand von 8:5, was zur zweiten WM-Bronzemedaille für die Tschechische Republik führte.
Sports journalist
max@sportnyhet.com
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