Die deutschen Junioren haben bei der diesjährigen IHHF Junioren-Weltmeisterschaft auch ihr zweites Gruppenspiel gegen den amtierenden Juniorenweltmeister Kanada mit 2:11 verloren. Vor etwa 10 000 Zuschauern im „Scotiabank Centre“ in Halifax spielten die Gastgeber vor heimischem Publikum groß auf und bescherten Deutschland die zweite Niederlage, womit die DEB-Auswahl nun auf dem vierten Platz in der Gruppe A liegt.

Megatalent Bedard punktet nach Belieben

Beim 11:2 Kantersieg der kanadischen Junioren gegen die Mannschaft von Bundestrainer Tobias Abstreiter überzeugte besonders ein Youngster von seinen Fähigkeiten, nämlich der gerade einmal 17-jährige Offensivspieler Connor Bedard. Mit sieben Punkten, davon drei Tore und vier Vorlagen, war Bedard der beste Spieler des Rekordweltmeisters Kanada und führt nun auch die Scorerliste an, während er damit außerdem den kanadischen Rekord für die meisten Punkte in einem Spiel ausgeglichen hat. Aufgrund seiner überragenden Qualitäten in bereits so jungem Alter wird Bedard von nahezu allen Experten als „First-Overall-Pick“ im NHL Draft 2023 gehalten.

Das Spiel startete denkbar schlecht für die deutschen Junioren, denn bereits in der siebten Spielminute konnten die Kanadier das erste Power Play der Partie nutzen, um den Führungstreffer zu erzielen. Nachdem Zellweger den jungen Bedard bediente, legte dieser auf Dylan Guenther ab, welcher den Puck nur noch einschieben musste. In der 11. Minute gelang der DEB-Auswahl dann jedoch der Ausgleich nach einem Schuss von Roman Kechter, welcher seinen Weg durch die Pads vom kanadischen Torhüter Thomas Milic fand. Der 19-jährige Goalie der Seattle Thunderbirds aus der nordamerikanischen Juniorenliga „Western Hockey League“ bekam von Nationaltrainer Dave Cameron den Vorzug vor Benjamin Gaudreau, welcher beim ersten Spiel der Kanadier gegen die Tschechische Republik fünf Treffer in den ersten beiden Dritteln zuließ. Daraufhin dauerte es jedoch nicht lange, bis die individuelle Klasse der beiden kanadischen Toptalente Connor Bedard und Shane Wright die deutsche Defensive überrollte. Zunächst brachte Wright in der 14. Minute im Zuge einer Überzahlsituation die kanadischen Junioren wieder in Führung, woraufhin Bedard die Führung vier Minuten später ausbauen konnte.

Gerade einmal eine Minute nach dem erneuten Ertönen der Sirene zum Beginn des zweiten Drittels erzielte Bedard seinen zweiten Treffer des Spiels und baute den Spielstand auf 4:1 aus. Im Anschluss kam es dann zu einer unnötigen Zeitstrafe gegen die Schützlinge von Bundestrainer Tobias Abstreiter aufgrund von zu vielen Spielern auf dem Eis, was von dem Offensivtalent Bedard erneut ausgenutzt werden konnte, womit die deutschen Junioren einem vier Tore Rückstand Mitte des zweiten Drittels hinterherjagen mussten. Gegen Ende des zweiten Spielabschnittes regnete es dann Tore für die kanadische Mannschaft, nachdem der deutsche Verteidiger Bettahar wegen eines illegalen Treffers gegen den Kopf vom Spiel ausgeschlossen wurde. Dadurch hatten die Kanadier einen Spieler mehr auf dem Eis und nutzen dies gnadenlos aus, indem sie in den letzten drei Minuten des zweiten Drittels vier Treffer erzielen konnten. Dylan Guenther steuerte zwei Tore bei, während Brandt Clarke und Logan Stankoven die Torserie vollendeten.

Auch im letzten Drittel dominierte die kanadische Mannschaft und konnte in den ersten zehn Minuten zwei weitere Treffer zum zwischenzeitlichen Spielstand von 11:1 erzielen. In der 15. Minute des finalen Spielabschnittes gelang den deutschen Junioren dann noch ein wenig Ergebniskosmetik, denn der 18-jährige Philip Sinn konnte im Power Play den zweiten Treffer für Deutschland zum Endstand von 2:12 erzielen.